Risse in der Schallmauer

Grenzen zwischen musikalischer KI und phonographischen Stimmen

Medien werden an ihren Grenzen wahrnehmbar. Spätestens wenn die Übertragung von Klängen fehlerhaft ist, wenn das Radio rauscht, das Tonband leiert, die CD springt oder digitales Sampling klickt, wird das Medium hörbar. Während die Maschine Klänge speichert und wiedergibt, kreiert sie in den Grenzbereichen der Signalübertragung etwas Zusätzliches, das keineswegs unabhängig von diesem Aufschreibesystem¹entsteht und das zumindest so nicht vom Menschen intendiert war. Lässt sich dieses Phänomen auch anhand Künstlicher Intelligenzen beobachten, oder sind diese wenigerstörungs anfällig und operieren infolgedessen womöglich unhörbar?

Was das alles mit einem Kampfjet und dem populären Medienphilosophen Marshall McLuhan zu tun hat erfahrt Ihr in dem Buchkapitel Risse in der Schallmauer, das kürzlich hier erschienen ist.

Grenzen der Künste im digitalen Zeitalter

Künstlerische Praktiken – Ästhetische Formen – Hermeneutische Verfahren

Herausgegeben von: Anne Marlene Meuer , Markus Kersten und Sarah Hegenbart

Das Buch ist im Open Access bei DeGruyter/Brill erschienen und kann hier frei heruntergeladen werden.

Die Digitalisierung bringt kontinuierlich Grenzerosionen mit sich. Wissensbestände bedürfen daher der Neuordnung. Kaum irgendwo zeigt sich dies so deutlich wie auf dem Gebiet der Künste. Dieser Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen und er betrifft sämtliche Bereiche, unter denen wir die Künste reflektieren, Ästhetik, Politik, Technik und Hermeneutik. Gerade im digitalen Zeitalter lassen sich auch diese Reflexionsbereiche nicht (mehr) klar trennen; sie verschränken sich und greifen auf verschiedene Weise ineinander. Dieser interdisziplinäre Band zeigt solche Verflechtungen auf. Ausgehend von einer praxeologisch orientierten Unterteilung in Kulturtechniken und künstlerische PraktikenInterart-Studies und Intermedialitätsowie Hermeneutik und digitale Literaturwissenschaft untersuchen Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen (Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft, Kulturinformatik, Sound Studies) bestehende Grenzen und aktuelle Grenzüberschreitungen auf dem Gebiet der Künste, um von hier aus grundsätzliche Rückschlüsse auf Wirkung, Potential und Limitierungen des Digitalen zu ziehen.